Es geschieht Nichts einfach durch Zufall – das habe ich immer wieder von Anderen gehört und oft genug nicht glauben wollen. In den vergangenen Jahren habe ich jedoch verstärkt darauf geachtet, was mir „zufällig“ passiert ist: Was hat mich wohin geführt?
Und welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Haben Sie auch in den vergangenen Jahren viele „Zufälle“ erlebt, die Ihr Leben und Ihr Arbeitsumfeld betroffen haben? Wie ist es Ihnen dabei ergangen, haben Sie sofort angemessen reagiert?
Mein Hintergrund
In einem früheren Blog-Beitrag habe ich erwähnt, dass ich an einem Seminar „Führen wie ein Samurai“ teilnehmen durfte. Inhaltlich ging es weniger um das traditionelle japanische Kämpfen als vielmehr um die 7 Tugenden der Samurai, also die innere Haltung, die einen erfolgreichen „Krieger“ und Führenden – auch in der heutigen Zeit – ausmacht.
Allein das erwähnte Seminar habe ich – neben anderen Erfahrungen und Begegnungen – auch deswegen besuchen wollen, da mich die japanische Kampfkunst Ninjutsu mit seiner Geschichte, seiner Philosophie und seinen natürlich wirkenden Bewegungsabläufen interessiert und auf neue Wege geführt hat. Ähnliches kann ich zu meiner Entscheidung für die Coaching-Ausbildung sagen.
Dieser Hintergrund erlaubt es mir, unangenehmen Situationen mit mehr Ruhe zu begegnen.
Ihre Situation?
Werden momentan Themen an Sie adressiert, die Ihre Aufmerksamkeit auf Dinge lenken, die Sie bisher gern ignoriert hatten? Werden Sie möglicherweise nun „gezwungen“, Stellung zu beziehen und nicht mehr auszuweichen?
Das führt mich u.A. auf das Thema „Furchtlosigkeit“. Ich wünsche mir für Sie, dass Sie bisher nicht in lebensbedrohliche Situationen geraten sind! Es sind jedoch oftmals auch die subtilen Herausforderungen, die Angst oder Furcht erzeugen können. Und in diesem Blog-Beitrag geht es natürlich ausschließlich um die zuletzt genannten Herausforderungen.
Angst oder Furcht?
Aus Erkenntnissen der Psychologie wissen wir, dass „Angst“ unbestimmt ist und den Zweck besitzt, Menschen zu aktivieren bzw. in einen Alarmzustand (für „Flucht“ oder „Kampf“) zu versetzen. Das ist normal und ermöglicht es, Situationen zu bewältigen, in denen Menschen sich nicht sicher fühlen, weil es ihnen zu diesem Zeitpunkt an den notwendigen Kompetenzen mangelt.
Furcht dagegen ist konkret, bezieht sich demnach auf ein ganz bestimmtes, identifizierbares Thema oder eine greifbare, wahrnehmbare Situation.
Beides richtet sich auf das eigene „Ich“, eine mögliche Lösung ist nur über den Fokus auf die Sache möglich. Mit „Abstand“ lassen sich viele – nicht unmittelbar lebensbedrohliche – Situationen differenzierter betrachten und lösen.
Und wie kann ich nun mit Angst oder Furcht im Alltag umgehen?
Erster Schritt: Unbestimmtes Gefühl überprüfen
Ich kann zunächst das unbestimmte Gefühl überprüfen: Woher kommt das Gefühl, wodurch wird es ggf. ausgelöst, was löst es an Gefühlen und Verhalten bei mir aus, wie hat meine Umwelt bisher auf mein Verhalten reagiert? Was kann zukünftig schlimmstenfalls passieren? Die Erkenntnisse daraus führen mich möglicherweise auf eine konkrete Situation oder ein bestimmtes Thema hin und lassen sich dadurch für mich eingrenzen und handhabbar machen.
Wichtig erscheint mir beim Umgang mit Angst oder Furcht, meine Gefühle bewusst wahrzunehmen, anzunehmen und zu respektieren. Damit befinde ich mich im Hier und Jetzt und bin achtsam bei dem, was gerade ist. Jetzt bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben und kann entscheiden, aktiv und selbstbewusst Verantwortung zu übernehmen. Dadurch denke ich positiv und suche eigeninitiativ und bezogen auf die konkrete Situation bzw. das bestimmte Thema nach Lösungen.
Zweiter Schritt
Nun kann ich mir noch einmal anschauen, was aus meiner Sicht im Zusammenhang mit meiner Furcht relevante Bedeutung besitzt. Wenn ich meine, dass ich vergleichbare Situationen bereits durchlebt habe, versuche ich zu verstehen, was in der betreffenden Situation unter Betrachtung aller Blickwinkel an Verhaltensweisen passiert ist und im Rückblick angemessen erscheint oder nicht – betreffend sowohl mich selbst als auch die anderen Beteiligten. In meinem früheren Blog-Beitrag „Bearbeiten von Konflikten“ habe ich das weiter vertieft.
Dritter Schritt
Wenn ich feststelle, dass ich ein förderliches (angemessenes) Verständnis für die Situation entwickeln und mein Denken in eine positive Richtung lenken kann, schaue ich auf meine persönliche Haltung und Verhaltensweisen: Handle ich selbst wertschätzend, und ist meine Kommunikation ehrlich, aber doch freundlich und bestimmt? Habe ich bisher selbst das Beste gegeben, war stets mit voller Konzentration dabei und habe alle Möglichkeiten erfasst und genutzt?
Mehr Ruhe und Gelassenheit erreichen
Das sachlich geprägte Beschäftigen mit der konkreten Situation und den von mir erkannten bzw. erwarteten Verhaltensweisen aller Beteiligten einschließlich mir selbst kann mich dahin führen, mit etwas Abstand auf das Geschehene oder befürchtet Kommende zu blicken. Möglicherweise habe ich die Gelegenheit, mit anderen Personen darüber zu sprechen und einen Außenblick als Feedback zu erhalten – allerdings ohne Neutralität oder „Richtigkeit“ der Aussagen verlangen zu können.
Durch die ruhige Auseinandersetzung kann ich jedoch zu mehr Gelassenheit und Selbstsicherheit kommen. Und sobald ich ins Tun komme, arbeite ich aktiv an einer Lösung – und zwar an meiner Lösung!
Wie fühle ich mich jetzt dabei? Haben sich Angst oder Furcht für mich reduziert? Kann ich mit mehr Zuversicht nach vorn blicken?
Unangenehme Situationen meistern
Es ist möglicherweise nicht immer leicht, aber ich kann meinen eigenen Weg nur selbst gehen, vielleicht aber zunächst mit Unterstützung von Dritten. Wenn ich ihn mit Selbstvertrauen gehe, dann kann ich meine Angst oder konkrete Furcht vor einer scheinbar unüberwindbaren Mauer entkräften. Dies kann also ein Weg sein, mit Angst oder Furcht vor schwierigen Situationen mit anderen Menschen geeignet umzugehen.
Ich freue mich über Ihr Feedback, gern persönlich,
herzlichst
Ihr Christian Nourney
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